
Am 29. März 2019 erhielt die Jahrgangsstufe 11 in der Aula der Ursulaschule hohen Besuch aus dem Bundestag. Hierbei sollten sich Frau Filiz Polat und Herr Matthias Seestern-Pauly mit verschiedenen Fragen der Schüler auseinandersetzen. Nach einer kurzen Begrüßung durch unsere Schulleiterin Frau Boßmeyer-Hoffmann und Herrn Fründ, stellvertretend für die Fachschaft Politik-Wirtschaft, übernahmen Paula und Louisa die Moderation.
Um sich kurz vorzustellen, erzählten die beiden Abgeordneten kurz von sich und ihrem Weg in die Politik. Bei beiden habe das Elternhaus einen großen Teil zum Politikinteresse beigetragen. Während Seestern-Pauly als Kind lediglich die Nachrichten schauen durfte, animierte Polats Mutter diese zur Gründung der „Grünen Jugend“ in Bramsche. Des Weiteren sei für Polat die Atomkatastrophe in der ehemaligen Sowjetunion ausschlaggebend für ein erstes politisches Engagement gewesen. Ebenso wie Polat, die seit knapp zwei Jahren als Abgeordnete im Bundestag sitzt, war auch Seestern-Pauly vor seiner Wahl in den Bundestag 2017 in der Kommunalpolitik aktiv. Zurzeit ist Polat im Innenausschuss vertreten und Seestern-Pauly im Ausschuss für Familie und Bildung.
Anschließend kamen wir zu unserem ersten Oberthema „Digitalisierung“, insbesondere an Schulen. Zu Beginn stellte Seestern-Pauly klar: „Die Kommunen werden überfordert sein!“ Auch Polat war der Meinung, dass eine sinnvolle Abstimmung von Bund und Kommunen sinnvoll sei, da die Digitalisierung in Deutschland erstmal beginnen müsse. Diese Grundbasis zu schaffen, würde sehr kostenintensiv sein, dafür wurde der Digitalpakt bereits verabschiedet. Allerdings müsse man diese Mittel, laut Seestern-Pauly, verstetigen. Beide teilten die Meinung, dass nur ein gutes Verhältnis zwischen Technik und Personal zum Erfolg führe.
Ein zurzeit polarisierendes Thema, sowohl in der Gesellschaft, als auch unter den beiden Abgeordneten, stellte die „Fridays-for-Future“-Bewegung der Schüler dar. Seestern-Pauly stand dieser gespalten gegenüber. Zum einem schätze er das Engagement der Schüler zum Klimaschutz, zum anderen war er der Meinung, dass „der politische Zweck nicht die Mittel heiligt“. Die Verantwortung dafür liege in der Wissenschaft, nicht bei den Jugendlichen. Dem widersprach Polat, die begleitet vom stetigen Kopfschütteln Seestern-Paulys der FDP vorwarf, nicht genug Engagement bezüglich des Umweltschutzes zu zeigen. Dementsprechend hielt sie die „Fridays-for-Future“- Bewegung für gut und wichtig.
Die verbleibende Zeit konnten die Schüler für sonstige Fragen nutzen. So kam die Frage auf, ob Politiker immer mit ihrer Partei stimmen müssten, auch wenn sie anderer Meinung seien. Letztendlich sei man nur seinem eigenen Gewissen verpflichtet, womit man gerade in ethisch-moralischen Fragen so abstimmen dürfe, wie man wolle. Generell würde oft die gesamte Fraktion die parteiinterne Mehrheit vertreten.
Obwohl sich eine noch mehr auf Themen fokussierte Debatte gewünscht wurde - ohne „Laberrhababer“- erhielt die Veranstaltung ein vorwiegend positives Feedback. So bot sie den Schülern einen interessanten Einblick in die Arbeit einer Politikerin bzw. eines Politikers und weckte vor allem wegen der aktuellen Themen das Interesse aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Hier geht es zu einem Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung: https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/1689847/bundestagsabgeordnete-zu-gast-in-der-osnabruecker-ursulaschule