Am Montag, 26. Mai, war es soweit: Es war der Projekttag zum Thema Kenia für die SchülerInnen aus dem fünften Jahrgang der Ursulaschule, organisiert und begleitet von den Mitgliedern der Kenia-AG.
Nachdem sowohl die Fünftklässler als auch die Zehntklässler, die sich seit einigen Jahren in der Kenia-AG für unsere dortige Partnerschule engagieren und die Idee für den Projekttag hatten, die ersten beiden Schulstunden im Unterricht verbracht hatten, ging es zum Anfang der dritten Stunde mit einer Präsentation mit den wichtigsten Informationen über Kenia los. In der Aula wurde den jungen SchülerInnen neben dem politischen System, den Problemen und anderen wichtigen Aspekten über Kenia natürlich auch unsere Partnerschule, die Immaculate Heart Juniorate School, vorgestellt.
Nachdem sie die ungefähr halbstündige Präsentation interessiert verfolgt hatten, wurden die Fünftklässler selbst aktiv und stellten den Kenia-AG-Mitgliedern mehrere Fragen:
„Welche Sprache spricht man in Kenia?“
„Müssen die reichen Leute dort Steuern zahlen?“
„Wieso macht die Regierung nichts gegen die hohe Kriminalität?“
Die Zehntklässler, erstaunt über den Wissensdurst ihrer jungen Mitschüler, beantworteten diese, zum Teil auf komplizierten Problemen beruhenden Fragen so gut es ging, bevor sie die Fünftklässler zu den Workshops aufriefen.
Die Einteilung erfolgte auf Grundlage der Erst- und Zweitwahlen, die die SchülerInnen wenige Tage zuvor nach einer kurzen Vorstellung der verschiedenen Stationen abgegeben hatten. Nun konnten sie bis 12:30 Uhr in den verschiedenen Workshops an den jeweiligen Projekten arbeiten, begleitet von den SchülerInnen der Kenia-AG und teilweise auch von Lehrern.
Einer der beliebtesten Workshops war das Kochen und Backen, begleitet von Simon Blöcker, Lena Schötz und Herrn Niemeyer, der später von Frau Meyer abgelöst wurde. In der Küche im Keller der Domturnhalle wurden typisch afrikanische Gerichte gekocht, gebacken und später auch gegessen. Die jungen Köche waren begeistert von den Köstlichkeiten, von denen sie zuvor noch nie gehört hatten. Besonders die Erdnusssuppe und der Maismehlpudding haben es ihnen angetan, doch auch der Cashewkuchen, die Bananenplantene und die anderen Gerichte schmeckten sehr gut, wie man oft bestätigt bekam.
Auch die Schüler der anderen Workshops hatten viel Spaß. Beim Basteln mit afrikanischen Perlen und Herstellen von kleinen Spielzeugen und Figuren, für die sie das Material, genauso wie die Kinder in Afrika, zuvor selbst auf dem Schulhof gesucht hatten, konnten die Teilnehmer des Basteln-Workshops nachempfinden, mit welch einfachen Materialien die afrikanischen Kinder zurechtkommen und sich beschäftigen. Während die jungen SchülerInnen ihrer Kreativität freien Lauf ließen, wurden sie von den Zehntklässlerinnen Lea Andersson und Maxie Dölling unterstützt und durch das Vorlesen einer Geschichte aus dem Leben eines afrikanischen Jungen inspiriert. „Es hat mit gut gefallen, dass wir basteln konnten, was wir wollten“, lautet eine der positiven Rückmeldungen der Teilnehmer dieser Station.
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Auch die Teilnehmer des Malen-und-Zeichnen- und des Tierwelt-Workshops konnten ihre eigenen Ideen einbringen. Bei der erstgenannten Station konnten die Fünftklässler ihre eigenen Vorstellungen von Afrika mit Pinsel und Wasserfarben zu Papier bringen, nachdem sie bei einem Ausschnitt aus dem Film „Weg zur Schule“, bei dem der tägliche Schulweg zwei kenianischer Schüler und dessen Gefahren dargestellt werden, und beim Betrachten afrikanischer Landschaften Ideen sammeln konnten, unterstützt von Charlotte Düring und Hannah Ollefs. Ähnlich kreativ konnten die Teilnehmer des Tierwelt-Workshops werden, die aus Pappe und Acrylfarben eine Maske ihres Lieblingstiers aus Afrika bastelten und gleichzeitig Informationen über die tierischen Bewohner Afrikas von den Begleitern des Workshops, Leonie Brinkmann und Frederik Tröbs, bekamen. „Ich fand es gut, weil wir selbstständig arbeiten, aber auch Vorlagen benutzen konnten“, meldete einer der Fünftklässler zurück und fasst damit die allgemeine Meinung gut zusammen.
Um 12:30 Uhr kamen dann alle Teilnehmer des Projekttags, bis auf den Kochen-und-Backen-Workshop, da die SchülerInnen dieses Projekts noch aßen, nochmal in der Aula zusammen, um die Ergebnisse der anderen Workshops zu betrachten. Nun konnten auch die Trommler, die unter Anleitung von Frau Vallo und Jonas Wessel afrikanische Trommel-Rhythmen einstudiert hatten, ihre Ergebnisse präsentieren, wofür sie begeisterten Applaus ernteten.
Aus Zeitmangel konnte leider nur eine der drei Gruppen, die im Theater-Workshop mit der Vorgabe, vier bestimmte Wörter einzubauen, kurze Szenen aus dem Alltag einer kenianischen Familie vorbereitet hatten, ihr Ergebnis aufführen. Die Gruppe machte ihre Sache hervorragend, sie hatte in der kurzen Zeit ein sehr ausführliches Stück über das Leben zweier Familien aus einem Slum, also einem Elendsviertel Kenias, herausgearbeitet und erhielt sowohl vom Publikum als auch von den Leiterinnen des Workshops Franziska Schäfer und Vera Feller hohe Anerkennung für ihre Leistung.
Auch die Leiterin des siebten und letzten Workshops war begeistert vom Theaterstück. Sie heißt Joyce und kommt ursprünglich aus Uganda, weshalb sie perfekt dafür geeignet war, den Fünftklässlern typisch afrikanische Tänze beizubringen. Dies gelang ihr auch sehr gut, und nachdem die Gruppe die Ergebnisse ihres Workshops eindrucksvoll präsentiert hatte, bezog sie auch noch einmal alle Teilnehmer und Organisatoren des Workshops in einen Tanz ein, darunter die Kenia-AG, deren Leiterin Frau Wilken, Frau Vallo und auch die Aulatechniker, die bei der Präsentation am Anfang und bei dem Abspielen der afrikanischen Musik geholfen hatten, wodurch sie den Projekttag passend mit einer afrikanischen Atmosphäre abrundete.