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Channel: Ursulaschule Osnabrück
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So war’s DDRüben

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So war’s DDRüben

Wir springen knapp sechs Jahrzehnte zurück: 1961 sitzt Schülerin Elisabeth S. in unserer Schule. Die Ursulaschule ist damals noch eine reine Mädchenschule und wird von Ursulinen geführt. 1961 ist auch das Jahr, in dem die DDR eine Mauer errichtet, um sich von der BRD noch deutlicher abzugrenzen. Die Teilung Deutschlands wird nun deutlich vollzogen. Die Mauer wird erst 28 Jahre später fallen (9. November 1989), BRD und DDR werden ein Jahr nach dem Mauerfall wiedervereint (3. Oktober 1990).

Elisabeth S. kriegt als Schülerin am Rande vom Mauerbau mit. Unmittelbar nach dem Mauerbau 1961 rief das Bistum Osnabrück dazu auf, Paketspenden zu leisten und Kontakt zu DDR-Bürgern aufzunehmen. In der Ursulaschule wurden zwei Schülerinnen pro Klasse ausgewählt, um Begleitbriefe für Pakete zu verfassen. Elisabeth S. schrieb einige Zeilen und es entstand eine Brieffreundschaft mit Heidi aus Schwerin (im heutigen Mecklenburg-Vorpommern). Die Freundschaft hat Bestand.

 

Elisabeth und ihre Mutter packen viele Pakete, die sie in die DDR schicken. Ab den 1970er-Jahren darf Elisabeth S. hin und wieder zu Heidi nach Schwerin reisen. Außergewöhnliche und aufregende Reisen sind das. An der innerdeutschen Grenze wird harsch kontrolliert. Die Freundschaft von Elisabeth S. und Heidi hält auch nach Mauerfall und Wiedervereinigung.

 

DDR 01 Foto

Die Geschichte von Elisabeth S. ist eine von vielen Geschichten, die Schülerinnen und Schüler des Profilkurses „Welt der Medien“ im vergangenen Schuljahr recherchiert haben. Die jungen Reporter fanden viele Menschen, die heute in unserer Gegend leben und spannende und sehr persönliche Geschichten zur deutschen Teilung und Wiedervereinigung zu erzählen haben. Viele der Interviewpartner lebten in der DDR.

 

Aus dieser großen Sammlung an Geschichten ist nun die Ausstellung „So war’s DDRüben“ entstanden, die am Samstag, 5. September, eröffnet wird. Anlässlich des nahenden 30. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung werden 16 verschiedene Plakate in Osnabrücker Geschäften und Einrichtungen zu sehen sein. Die Plakate zeigen „Zeitzeugen“ (Personen aus Osnabrück und Umgebung, die alle einen Bezug zur DDR hatten/haben) sowie deren persönliche Erinnerungsstücke.

 

DDR 02 Plakat 500x

 

Zu jedem Plakat lassen sich vor Ort zudem per Smartphone kurze Audio-Beiträge zu den persönlichen Geschichten hinter den Gegenständen abspielen. Die Audiobeiträge werden darüber hinaus auf der Website von osradio 104,8 zu hören sein (www.osradio.de/ddrueben; freigeschaltet ab dem 5. September 2020). Neben den Audiobeiträgen kann man dort auch sehen, an welchen Standorten die Plakate ausgestellt werden. So lässt sich in Osnabrück ein interessanter Spaziergang von Plakat zu Plakat machen, auf den Spuren besonderer Geschichte(n).

 

Das Projekt wurde federführend von den drei Schülerinnen Adriana Klostermann, Carlotta Meyer und Carina Schwill sowie ihrem Lehrer Tobias Romberg umgesetzt. Die drei Schülerinnen stellten sich kürzlich den Fragen des Journalisten Thomas Wübker:

https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/2110185/schueler-ausstellung-erinnert-an-die-wiedervereinigung-vor-30-jahren

 

Das Projekt kann dank der finanziellen Unterstützung der Stadt Osnabrück und der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung sowie einer Kooperation mit dem OS-Radio 104,8 umgesetzt werden. Die Plakate werden bis zum 24. Oktober zu sehen sein.

 


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