
Am Freitag, 29. April 2016, besuchten wir, die Klasse 10c, in den ersten beiden Unterrichtsstunden die Gedenkstätte Gestapokeller. Diese befindet sich im rechten Flügel des Osnabrücker Schlosses.
Der Leiter der Gedenkstätte, Herr Hörnschemeyer, wies uns zuerst auf die Gedenktafel hin, die sich neben dem Eingang befindet und heute das einzige Erkennungsmerkmal von außen ist, bevor wir die historischen Räume betraten, in denen zu Zeiten der NS-Herrschaft vor allem Gegner der Regierung und sogenannte Fremdarbeiter eingesperrt, verhört und gefoltert wurden. Morde erfolgten hier nicht, jedoch begannen hier Transporte in das Konzentrationslager Buchenwald.
Nach einer ausführlichen Erklärung zur Geschichte und zu den Aufgaben der Gestapo stand uns Zeit zur Verfügung, die Gedenkstätte selbst zu erkunden. In dem sehr überschaubarem Keller konnten wir uns sowohl anhand von Originalkarteikarten an der Wand über Einzelschicksale informieren, als auch eine original erhaltene Zelle betreten. Schnell wurde klar, dass damals bereits das kleinste Delikt zu einer Anzeige und Inhaftierung führen konnte. Aber die Gestapo verurteilte nicht willkürlich, sondern immer auf der Basis der von der NS-Ideologie geprägten Gesetze, nach denen nicht die Beweisarbeit, sondern der Gesinnungsnachweis ausschlaggebend war.
Am Schluss unseres Besuches stellte sich in einer informativen Fragerunde mit Herrn Hörnschemeyer heraus, dass viele Gestapo-Beamte nach dem Krieg nicht zur Rechenschaft gezogen, sondern wieder in polizeilichen Einrichtungen eingestellt wurden.
Insgesamt war der Aufenthalt in der Gedenkstätte ein sehr interessanter und lehrreicher Zusatz zu unserem Unterricht, der die Macht und Grausamkeit des NS-Regimes auch gegenüber der eigenen Bevölkerung verdeutlichte.