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Jugend forscht - Wir waren dabei!

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Maja, Martha und Theresa vor ihrem Stand in Lingen

Am 25. und 26. Februar 2016 fand der diesjährige Wettbewerb „Jugend Forscht-Schüler experimentieren“ in Lingen statt und wir, Martha Jammers, Maja Schwerdtfeger und Theresa Havekost aus der 7e, nahmen daran teil. Unser Forscherthema: "Ist Natron ein Alleskönner"?

Am 25. und 26. Februar 2016 fand der diesjährige Wettbewerb „Jugend Forscht-Schüler experimentieren“ in Lingen statt und wir, Martha Jammers, Maja Schwerdtfeger und Theresa Havekost aus der 7e, nahmen daran teil.

Wie alles begann

Nach den Sommerferien 2015 sprach Frau Zink uns an, ob wir Lust hätten, beim Wettbewerb "Jugend Forscht" teilzunehmen. Nach ein paar Tagen entschieden wir uns: "Ja! Wir machen mit." Nun hatten wir das erste Problem: Was für ein Thema sollen wir dafür auswählen? Ganz schön schwierig, da etwas zu finden. Fast 2 Wochen zerbrachen wir uns die Köpfe darüber. In einem Gespräch mit Frau Zink wurde dann das Projekt geboren. Sie hatte erfahren, dass wir im Chemieunterricht mit dem Stoff Natron experimentiert hatten und schlug uns vor, diesem Stoff weiter auf den Grund zu gehen. Wir besorgten uns Natron und fanden auf einem Beipackzettel, dass Natron viele verschiedene Anwendungsmöglichkeiten hat. So beschlossen wir zu untersuchen, ob Natron wirklich ein Alleskönner sei. Dies war eine gute Idee und wir setzten diese dann auch als unser Thema um.

Und dann weiterging

Um rechtzeitig fertig werden zu können, suchten wir uns einige Anwendungsmöglichkeiten heraus:

-          Natron als Backofenreiniger

-          Natron als Geruchskiller

-          Natron als Silberreinigungsmittel und

-          Natron als Mittel zur Herstellung von eigener Limo

Wir verschmutzen Reagenzgläser, um sie anschließend zu reinigen, schütteten Natron vor dem Sportunterricht in je einen der beiden Schuhe und machten anschließend Geruchstests (Ja, da Leben als Wissenschaftler kann manchmal hart sein), sammelten schwarz angelaufenes Silberbesteck und testeten verschiedene Kombinationen der Zutaten, um von der Geschmacksrichtung "eklig" zur Variante "lecker" zu kommen.

Der krönende Abschluss

Nach einer Menge Arbeit (mit der schriftlichen Arbeit und den Versuchen) mussten wir uns auf den Wettbewerb im Februar vorbereiten. Das heißt wir mussten unseren Vortrag vorbereiten und unser Plakat planen.

Schneller als gedacht war dann auch der Tag des Wettbewerbs da. Am Donnerstagmorgen trafen wir uns mit Frau Zink, um unsere Sachen aus der Chemie zu holen und dann ging es auch schon los. Mit SchülerInnen des EMA-Gymnasium und des Carolinums fuhren wir mit einem Reisebus nach Lingen. Als wir dort ankamen, mussten wir in kurzer Zeit unseren Stand aufbauen: Zitronenlimo frisch herstellen, dreckige und saubere Reagenzgläser aufstellen, die Silberreinigungsanlage aufbauen und dann hieß es warten, warten, warten: auf die Jury nämlich. Um uns die Zeit zu vertreiben, spielten wir Spiele mit unseren Standnachbarinnen und tauschten uns ein wenig über unsere Projekte aus. Nach der Befragung durch die Jury, gingen wir gegen 17.00 Uhr dann mit allen ca. 180 TeilnehmerInnen bowlen. Hier haben wir gleich mit den netten Mädchen neben uns eine Bahn belegt. Nach ungefähr 2 Stunden Bowling fuhren wir zur Jugendherberge Lingen und aßen dort zu Abend und gingen danach in unser Zimmer und spielten wieder. Irgendwann haben wir und Carla (Standnachbarin und Zimmergenossin) dann geschlafen. Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück wieder zum Wettbewerbsort um den vielen Besuchern aus Lingen und Umgebung unser Projekt vorzustellen. Nachmittags fuhren wir ein wenig müde wieder nach Osnabrück zurück.

Wenn ihr Interesse habt, auch mitzumachen, könnt ihr am besten mal die Internetseite von Jugend Forscht besuchen oder Frau Zink ansprechen.

Wir fanden es jedenfalls neben aller Anstrengung spannend und wollen im nächsten Jahr gleich wieder mitmachen. Diesmal soll es eher in Richtung Physik gehen. Aber mehr verraten wir noch nicht.

Maja Schwerdtfeger, Martha Jammers und Theresa Havekost


Exkursion: Ökologie des Waldes

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Exkursion: Ökologie des Waldes

Die Exkursion unseres Biokurses hat wohl in uns allen Kindheitserinnerungen hervorgerufen, Treffpunkt war nämlich vor dem Zoo, für den wir früher fast alle eine Jahreskarte besessen haben. Allerdings haben uns an diesem Tag nicht die ganzen Tiere, die man eben aus dem Zoo kennt, interessiert, sondern die kleinen Tiere und Mikroorganismen die unser Ökosystem Wald auf Hochtouren laufen lassen.

Im Rahmen unseres Themas "Ökologie" haben wir mit Frau Vallo und einer Lehrerin der GSS einen Vormittag im Wald am Schölerberg verbracht, eine Vegetationsaufnahme gemacht und Bodenproben genommen. Mit Hilfe der Vegetationsaufnahme haben wir die Baum- und Straucharten bestimmt, die sich in diesem Wald befinden und die es unter anderem auch ermöglichen, bestimmte Eigenschaften über den Boden zu erfahren, wie ph-Wert, Stickstoff- und Phosphatgehalt. Nach der lang ersehnten Kuchenpause haben wir dann, zurück im Museum, in Gruppen Wasser durch verschiedene Böden filtriert um auch da den jeweiligen Nährstoffgehalt zu ermitteln.

Was mir aber am besten in Erinnerung bleiben wird, ist das kleine Stückchen Vogelkunde, das Frau Vallo uns mit auf den Weg gegeben hat: Der Zaunkönig ist als unser zweit kleinster Vogel trotzdem der lauteste. Das Verhältnis von Körpergröße zu Lautstärke kann für jede Vogelart berechnet werden und ist beim Zaunkönig entsprechend hoch. Wäre dieses Verhältnis bei der Krähe genauso hoch, dass heißt würde sie im relativen Verhältnis zu ihrer Körpergröße so laut krähen, wie der Zaunkönig, wäre ein daneben stehender Mensch auf der Stelle tot, da sein Organismus eine solche Lautstärke nicht ertragen könnte. 

Alles in allem war der Tag eine angenehme Abwechslung von dem üblichen Bioraum und ich persönlich finde, man sollte viel mehr Exkursionen machen.

Berlinfahrt 2016

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Berlinfahrt 2016

Berlin, Berlin - wir fahren nach Berlin! Am 6. Juni 2016 ging es für uns, die Jahrgangsstufe 11, auf große Reise in die deutsche Hauptstadt.

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten der Deutschen Bahn kamen wir mittags bei strahlendem Sonnenschein am Berliner Hauptbahnhof an. Statt einer Pause erwartete uns ein politisches Feuerwerk vom Allerfeinsten. Neben Bundesrat und Verteidigungsministerium besuchten wir auch den Bundestag, wo eine waschechte „Berliner Schnauze“ uns in weltbewegende Geheimnisse unserer Demokratie einweihte (einige fanden das sogar zum Schlafen schön).

Am nächsten Morgen lernten wir dann auch den Rest der Stadt Berlin kennen, bevor wir zum ehemaligen Stasigefängnis Hohenschönhausen fuhren und uns mit der Geschichte des geteilten Deutschlands befassten. Dabei lernten wir auch, dass man manche Dinge wohl nur mit einer ordentlichen Portion Galgenhumor überstehen kann.

Abends standen wahlweise das Musical „Hinterm Horizont“ oder die Show „The Wyld“ im Friedrichstadtpalast auf dem Programm. Insbesondere Frau Mielke will sich ein Vorbild an den Revuedamen der Show nehmen und ihre Schülerinnen des Gymnastikkurses in Zukunft im Spagat durch die Turnhalle scheuchen.

Nachdem wir morgens unterschiedliche Museen erkunden konnten, war das Thema des Mittwochs der Nationalsozialismus mit einem Besuch des Konzentrationslagers Sachsenhausen. Die Einblicke in den Alltag der Gefangenen und ihre grausamen Schicksale waren für uns alle schockierend.  

An den letzten beiden Tagen verdünnte sich das Programm allmählich. Die Fahrradtouren durch Berlin oder Potsdam befähigten einige von uns zu akrobatischen Höchstleistungen. Der Besuch einiger Bunkeranlagen am Abreisetag rundete unsere Fahrt ab, wobei die verwinkelten Unterwelten nichts für schwache Nerven waren.
Freizeit, soweit sie auf dieser Studienfahrt vorgesehen war, wurde vor allem von den weiblichen Teilnehmern für ausgiebiges Shopping genutzt. Und wo die Zeit dann doch mal fehlte, waren wir förmlich gezwungen, abends ein paar Stunden dranzuhängen, die wir alle zusammen an der Spree verbrachten. Nützlicher Nebeneffekt: Nun kennen wir sämtliche Hinterein- bzw. Hinterausgänge unseres Hotels sowie die sanitären Anlagen des Hotels Adlon.

Unser Dank gilt den geduldigen „Nachteulen“ Herrn Fründ, Herrn Gräff, Frau Märkl, Frau Mielke, Herrn Strothjohann, Herrn Weßling, Frau Dr. Zink und besonders Herrn Koltermann, der durch sein Engagement für eine gute Verbindung zwischen Lehrern und Schülern sorgte. Die Reise wird sicher allen - trotz partieller Amnesie - in schöner Erinnerung bleiben.

Geschichte der DDR – kreative Ergebnisse

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Geschichte der DDR – kreative Ergebnisse

Im Geschichtskurs „DDR und Staatssicherheit“ bei Frau Malcherek, den einige Schüler der 8. Klasse dieses Halbjahr wahlweise besucht haben, war es in der zweiten Hälfte des Kurses die Aufgabe der Schüler, ein von ihnen gewähltes Thema kreativ zu präsentieren.

Wir gestalteten in Gruppenarbeit verschiedene Produkte, beispielsweise Kurzfilme, Modelle, Umfragen, Zeitungsartikel oder enthusiastische Reden. Für die Erarbeitung hatten wir etwa zwei Monate Zeit.

Als Thema wurden vor allem FDJ, Mauerbau bzw. Modelle der Mauer und Mauerfall, aber auch Methoden der Staatssicherheit und Biografien einzelner Personen gewählt. Einige Gruppen hatten sogar das Glück, eine Umfrage durchführen zu können oder Zeitzeugen Interviewen zu dürfen. Dafür nochmal ein großes Dankeschön an Frau Malcherek und alle anderen, die uns das ermöglicht haben!

Ein Teil unserer Ergebnisse, sofern sie nicht medial verarbeitet sind, sind im Moment in der Schulbibliothek ausgestellt. Wir würden uns freuen, wenn Ihr vorbeikommt und Euch umschaut. Schreibt gerne etwas in unser Gästebuch!

Buch des Monats

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Buch des Monats

Der rechte Weg von der Autorin Brigitte Blobel ist der Buchtipp einer Schülerin für den Monat Juni.

Linda ist wütend. Ihr Freund Dennis betrügt sie und ist zu feige, mit ihr darüber zu reden. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, ist es auch noch Ceylan eine Türkin! Eigentlich ist Linda überhaupt nicht Ausländerfeindlich, im Gegenteil: Sie beteiligt sich sogar bei einem Projekt zur Integration syrischer Flüchtlinge an ihrer Schule. Doch immer wieder ertappt sie sich bei dem Gedanken, dass das alles nicht passiert wäre, wenn Ceylan nicht in ihrem kelinen Bayrischen Dorf aufgetaucht wäre. Was wird dann erst passieren, wenn ihr kleines Dorf bald zweihundert syrische Flüchtlinge aufnehmen will? Werden dann bald nur noch exotische Schönheiten wie Ceylan mit langen dunklen Haaren und glitzernden Augen herumlaufen und den Jungs die Köpfe verdrehen? Auch Lindas Eltern sind besorgt, da sie gerade erst in großem Aufwand ihr Haus in eine Ferienpension umgebaut haben, um Fremdenzimmer zu vermieten. Dafür musste Linda sogar ihr geliebtes Dachzimmer räumen. Doch jetzt fürchten Lindas Eltern, dass sich das Eintreffen von Ausländern vielleicht negativ auf ihre Pension auswirken könnte. Hat Linda etwa umsonst ihr Zimmer abgegeben, nur weil solche wie Ceylan es sich jetzt ih ihrer Stadt bequem mache? lDann lernt sie Hannes kennen. Hannes hat Zeit für sie, er hört ihr zu und fängt sie auf. Danach hatte Linda sich so lange gesehnt. Er überredet sie schließlich, an einer Demo gegen Flüchtlinge teilzunehmen, um ihrer Wut freien Lauf zu lassen. Sie stimmt zu, sieht es bloß als Racheakt an Ceylan und denkt sich nichts weiter dabei. Doch auf der Demo gerät sie versehentlich an eine Gruppe Jugendlicher Rechtsradikaler, die scheinbar gut mit Hannes befreundet sind. Linda ist sofort alarmiert, mit Neonazis will sie nichts zu tun haben., die Demo war bloß als einmalige Sache gedacht. Dass Hannes per du mit diesen gruseligen Typen ist verunsichert sie aber sehr und Linda ist sich sicher, dass sie unter dieser Bedingung auf keinen Fall mit Hannes zu tun haben möchte. Sie beschließt, sich sofort von ihm und der Rechtsbewegung abzuweden. Doch dann wird sie ungewollt Zeugin einer schrecklichen Gewalttat: Sie muss dabei zusehen, wie Hannes "Kameraden" nachts auf einer Tankstelle einen Mann zusammenschlagen, ihm ins Gesicht treten und ihn dann bewusstllos liegen lassen, nur weil er Amerikaner war! Sie ist geschockt, will zur Polizei gehen. Doch dann hacken Unbekannte ihr Facebook-Profil, posten unter ihrem Namen Naziparolen und sie bekommt Droh-SMS. Die rechtsradikalen Täter wollen alles tun um nicht aufzufliegen, sie wird verfolgt und gestalkt. Dann wird das Haus von Ceylan gewaltsam aufgebrochen und mit Beschimpfungen beschmiert. Und plötzlich ist die Polizei nicht mehr ihr Freund. Sie selbst wird zur Hauptverdächtigen und soll aussagen. Und bald befindet sie sich mitten in einer Spirale von Lügen und Gewalt zwischen den Fronten von Polizei und Neonazis.

Dieses Buch ist wirklich emotional stark belastend und ließe sich meiner Meinung nach auch als Jugendthriller bezeichnen. Brigitte Blobel hat es geschafft, eine so normale Protagonistin zu gestalten, dass man sich sehr gut mit ihr identifizieren kann und es erschreckend ist, wie real ihre Geschichte ist. Gerade das ist wahrscheinlich der Grund, warum man dieses Buch einfach nicht aus der Hand legen kann: man leidet mit Linda mit, wie sie langsam, immer weiter in die Neonaziszene abrutscht und spürt ihre Angst und ihre Verzweiflung, wobei einem besonders der aktuelle Bezug klar wird. Der Schreibstil ist sehr einfühlsam und lässt sich gut lesen. Zum Glück ist dieses keins dieser klischeehaften Bücher, bei denen man beim Lesen die ganze Zeit den mahnend erhobenen Zeigfinger vor Augen sieht. Man kann sich, obwohl Linda natürlich nicht immer vorbildlich handelt, ohne schlechtes Gewissen mit ihr identifizeiren, da die Moral der Geschichte sagt, dass egal wie schlimm es ist, du, wenn du weiterkämpfst, immer noch gewinnen kannst. Das wird auch dadurch bestärkt, dass nebenbei noch die Geschichte vo Jacub, einem syrischen Flüchtling erzählt wird, der nochmal eine ganz andere Sichtweise auf die Situation gibt. Brigitte Blobel bringt einen dazu, die eigene Grundeinstellung zur Gerechtigkeit zu prüfen, ohne dass man sich direkt angegriffen fühlt. Auch wenn man noch so ein guter Mensch ist, dieses Buch ist wirklich für jeden absolut lesenswert.

Besprechung : Merle Leniger, Kl. 8.

Die Aula wird beben

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Die Aula wird beben

Am Montagabend, 20. Juni 2016,  findet ab 19 Uhr das Konzert der A-Cappella-AG und der Schulband statt.

Während sich „Funny Farm" dem Gesang völlig ohne instrumentale Begleitung widmet, rocken „Six Records" auf E-Gitarren, Schlagzeug und Keyboard die Bühne. Gespielt wird alles, was begeistert: Rock, Pop, Schlager, Balladen, Arrangements von Dance-Liedern und Symphonic-Metal.

Außerdem gibt es einen Überraschungs-Act. Wer sich hinter „Red Hot Chili Teachers“ wohl verbergen mag? Kommt, seht, höret und staunet selbst!

Plakat 20.06.2016 550x

 

2016-06-16 Konzert02

Reise in eine andere Welt - Zeitzeugenbesuche in Belarus

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Reise in eine andere Welt - Zeitzeugenbesuche in Belarus

In Europa gibt es Länder, über die wissen viele Deutsche wenig. Und es gibt Länder, über die wissen die meisten Deutschen so gut wie nichts. Weißrussland, formkorrekt Belarus, fällt wohl eher in die letzte Kategorie. Östlich von Polen liegt das gut neun Millionen Einwohner zählende Belarus; für viele nur die Verlängerung Russlands. Doch Belarus ist weit mehr als nur das.

Vor 75 Jahren begann der Überfall der deutschen Wehrmacht auf die UdSSR, standen sich deutsche und sowjetische Soldaten in den Schützengräben feindlich gegenüber. Belarus, damals Teil der UdSSR, ist das Land mit den - prozentual gesehen - höchsten Bevölkerungsverlusten; jeder Vierte ist dem „Großen Vaterländischen Krieg“, wie er dort genannt wird, zum Opfer gefallen. Das damals erfahrene Leid zeichnet das Land bis heute.

Im Mai 2016 macht sich eine 17-köpfige Gruppe aus Osnabrück auf die Reise in die 1500 Kilometer entfernte Hauptstadt Minsk, um das Schicksal und die Lebensgeschichte belarussischer Zwangsarbeiter, die im Krieg nach Osnabrück verschleppt und deportiert wurden, zu dokumentieren und aufzuarbeiten. Neben zehn Schülern und Schülerinnen der Jahrgangsstufen 10 und 11, Frau Brebaum-Ersen und Frau Malcherek fahren auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Gedenkstätten Augustaschacht und Gestapokeller mit.

2016-06-16 Zeitzeugen 06

Fragt man einen Deutschen, wie er sich Minsk vorstellt, so gibt es viele unterschiedliche Antworten; das echte Minsk aber ist nur schwer zu beschreiben. Als „Westler“ fällt einem als Erstes die Sauberkeit der Millionen-Metropole auf. Kein Abfall in der Stadt: keine Dose, kein Papier, keine Zigarette. Keine Obdachlosen unter Brücken, keine Bettler in den Einkaufsstraßen. Gemessen an ihrer Größe ist die Stadt erstaunlich ruhig.

Nach knapp zwei Stunden Flug von Hannover nach Minsk werden wir von unseren Austauschschülern freudig in Empfang genommen. Nach einer Fahrt durch weite Wälder und Wiesen erreicht man den Wohndistrikt; eine Ansammlung von Dutzenden von Plattenbauten, alle zehn bis zwölf Stockwerke hoch. Mein Gastschüler spricht weder Englisch noch Deutsch, ein Gefühl der Hilflosigkeit steigt auf. Wir kommen an einem Spielplatz vorbei, auf dem eine Gruppe Neunjähriger mit nachgebauten Kalaschnikows Krieg spielt. Es erfasst mich wie eine Wucht, als wäre ich gegen eine Wand gelaufen: Das hier ist nicht Europa, das hier ist Ostblock. Hier gelten andere Regeln?!

Die weiten Innenhöfe zwischen den Plattenbauten, groß wie mehrere Fußballplätze, durchzogen von Bäumen und Straßen, wirken mit einem Mal befremdlich und bedrückend. Mit dem Fahrstuhl im Gebäudekomplex 16, Block C, erreichen wir den Flur des fünften Stockwerkes, das stark an Rohbau erinnert. Eine Tür mit besorgniserregend kleinem Sicherheitsschloss wird geöffnet und gibt den Blick auf eine Art Abstellkammer frei, durch die man die eigentliche Wohnung erreicht.

Die Mutter, Larissa, steht bereits im Flur, lächelt und sagt auf Russisch etwas, das nach Begrüßung klingt. Genau kann ich es nicht sagen, denn eine gemeinsame Sprache teile ich auch mit ihr nicht. Die Wohnung ist eingerichtet, wie es ein deutscher Rentner lieben würde: Rosenmuster auf Teetassen, Teppiche und Porzellan, Kerzenhalter und Holzverkleidungen. Sie ist überschaubar: eine etwa fünf Quadratmeter große Küche, ein kleines Wohnzimmer, ein Badezimmerchen und zwei Schlafzimmer. Natürlich erwartet uns die Mutter zum Essen. Schon hier skizziert sich die unglaubliche, überschwängliche Gastfreundlichkeit einer Kultur, die das Wort „satt“ nicht kennt. Bei sieben Mahlzeiten am Tag hat man natürlich auch um 20 Uhr wieder Hunger, man isst Kartoffeln (was sonst?) und trinkt selbstverständlich Tee. Ich fühle Panik aufsteigen, als ich begreife, dass ich 1500 Kilometer von Deutschland entfernt in einer Wohnung feststecke, in der keiner Deutsch spricht. Kommunikationssprache: Höflich lächeln, freundlich nicken. Freundlichkeit ist in allen Sprachen verständlich - „ich bin satt“ leider nicht.

Am nächsten Morgen sieht die Welt wieder anders aus: Viele der anderen Belarussen sprechen Englisch. Hat man sich erst einmal den fünf Minuten langen Weg durch das Labyrinth der Plattenbauten zur Schule gebahnt, fallen einem am Schultor Soldaten auf, die ihre Kinder zur Schule begleiten. In dem Stadtviertel, in dem die Schule liegt, gibt es eine große Kaserne. Deshalb fällt auch der Trupp marschierender Soldaten auf der gegenüberliegenden Straßenseite außer uns niemandem besonders auf. Der Hitler-Gruß eines ungefähr neunjährigen Mädchens im Vorübergehen sorgt für weitere Irritation. Schnell wird mir klar: Nicht alle hier freuen sich über Besuch aus Deutschland. Meine Stimmung hebt sich aber wieder, als andere Mädchen mit uns Selfies machen wollen.

Nach einem Workshop steht das Mittagessen auf dem Programm, das sich grundsätzlich aus Kartoffeln und Fleisch zusammensetzt, nur beides in jeweils unterschiedlicher Form. Auch an das Frühstück muss ich mich erst einmal gewöhnen. Buchweizenreis ist so lecker, wie es klingt, hat aber den Vorteil, dass ich es ohne Kauen schlucken kann. Dazu gibt es bei mir zuhause Frikadelle, Schnitzel oder auch gerne mal Torte zum Frühstück. Belarussische Grundformel: „Wenn man alle drei Stunden isst, wird man nicht dick“. Tatsächlich ist trotz der üppigen Kost keiner übergewichtig. Auch daran, dass sämtliche Hauptmahlzeiten warm sind, muss ich mich erst gewöhnen. Ab dem zweiten Tag vermisse ich Kaffee, der in der belarussischen Küche überhaupt nicht vorhanden zu sein scheint - oder zumindest nicht in meiner Gastfamilie.

Erstaunt und neidisch bemerke ich die rasend schnellen Internetverbindungen der Schüler und frage mich, wieso es hier schnelleres Internet gibt als in Deutschland, aber keine „richtigen“ Duschen, wie ich sie gewöhnt bin. Hygiene wird in Belarus anders definiert, hier wird sich – mangels ausreichender Wasserversorgung - zweimal die Woche geduscht, doch das Händewaschen vor dem Essen ist eine Art Zeremonie, die man unter keinen Umständen vergessen sollte, es sei denn, man möchte als Ferkel gelten.

Wir besuchen die Gedenkstätte Maly-Trostinez, ein Vernichtungslager am Stadtrand des heutigen Minsk. Anschließend besucht die Gruppe das Museum zum „Großen Vaterländischen Krieg“. Erinnern funktioniert hier anders, politischer, patriotischer, mythischer. Alle damaligen Deutschen sind Faschisten, unter jeder russischen Büste steht „Held der Sowjetunion“. Wenn Deutschland ein Kriegsmuseum baut, stellt es Ferngläser, Trinkflaschen und Helme aus, Belarus stellt ganze Schlachtfelder mit originalen Panzern und Flugzeugen dar. Das ist beeindruckend; die Sicht, die hier vermittelt wird, ist verständlicherweise einseitig. Alle belarussischen Schüler haben sämtliche Opferzahlen, Orte, Schlachten, Daten und Waffendaten auswendig parat.
Beim gemeinsamen Spaziergang in die Stadt überkommt mich Erleichterung, dass ich endlich belarussisches Geld habe. Bei der ersten U-Bahn-Fahrt staune ich über die Preise: 5500 Rubel, etwa 25 Cent. In den nächsten Tagen spendiert immer einer für mehrere eine Runde Tickets.

Im Hinterkopf habe ich stets die Warnung des Auswärtigen Amtes, Europäer unterlägen besonderer behördlicher Beobachtung. Das erfahre ich wenige Tage später selbst, als mich ein Soldat (natürlich ist auch jede U-Bahn-Station militärisch gesichert) mit einem Knurren höflich in einen Hinterraum führt und durchsucht. 2011 gab es in der zentralen U-Bahn-Station in Minsk einen Terroranschlag mit Toten und Verletzten.

Das erste Zeitzeugeninterview am Folgetag berührt alle sehr und hinterlässt einen Eindruck, den ich niemals vergessen werde. Es lehrt mich Bescheidenheit und Respekt vor der Lebensgeschichte anderer und vor allem eines: Man sollte niemals einen Menschen vom ersten Eindruck her beurteilen.

2016-06-16 Zeitzeugen 01

2016-06-16 Zeitzeugen 02

Am Nachmittag steht der Besuch der Gedenkstätte Chatyn auf dem Programm, die symbolisch für über 5000 im Krieg von der Wehrmacht niedergebrannte Dörfer steht. Auf einer großen Wiese mitten im Nirgendwo stehen für jedes der 25 Häuser eine Nachbildung des Grundrisses und eine große Glocke; alle 30 Sekunden ertönt synchron ihr Schlag. Der Platz ist von Trauer erfüllt, ohne dass jemand ein Schicksal auch nur erzählt hätte. Es ist, als gehe vom Ort selbst diese Trauer aus, die den strömenden Regen zur Nebensache werden lässt. Von den Referenten der Gedenkstätte wird nicht verschwiegen, dass an der Zerstörung des Dorfes neben der Wehrmacht auch ukrainische Nationalisten beteiligt waren.

„Schützt und bewahrt den Frieden!“

Das Wochenende verbringen wir in kleineren Gruppen auf dem Lande, um dort Zeitzeugen und Zeitzeuginnen zu besuchen; meine Gruppe reist in ein Dorf am Rand der mittelgroßen Stadt Orscha. Es ist, als verlasse man den letzten Rest der Zivilisation. Es gibt kein fließendes Wasser. Kleine, gepflegte, aber archaisch anmutende Häuser mit Gemüsegärten reihen sich an die nicht asphaltierte, befestigte Straße, auf der kleine Kinder spielen. Wir betreten das kleine Häuschen; obwohl wir erst am nächsten Tag erwartet werden, werden wir herzlich hereingebeten. Belarussische Gastfreundlichkeit kennt keinen Kalender.

Die Geschichte von Soja Nikolaewna werde ich niemals vergessen. Unter Tränen erzählt sie, wie sie nach Osnabrück verschleppt und nach Kriegsende zurück in der Heimat von der eigenen Stiefmutter aus dem Haus gejagt wurde. Ich sitze ihr gegenüber; mir wird klar, was diese alte Frau in ihrem Leben schon alles hat erleiden müssen. Was sie alles erlebt hat, wie sie gefroren, gehungert, gearbeitet und Todesangst durchlebt hat. Und nach all der Zeit empfängt sie eine Gruppe Deutscher, um ihnen all das zu erzählen, doch niemals setzt sie uns auch nur im Entferntesten in Verbindung mit der deutschen Vergangenheit. Es ist eine herzensgute Frau, deren größte Sorge es ist, ob wir Hunger haben, während sie kaum laufen kann.

Als wir sie am nächsten Morgen noch einmal besuchen, haben ihr Sohn und ihre Enkelin ein wunderbares Festmahl aufgetischt, es wird gemeinsam geredet, gelacht, gegessen und gesungen, bevor sie Gott um seinen Segen für uns bittet. Besonders in Erinnerung bleibt mir ihr Satz: „Schützt und bewahrt den Frieden.“ Beim Abschied wünsche ich mir, sie einmal wieder zu treffen.

Diese Frau repräsentiert für mich die belarussische Gesellschaft, die mit der deutschen kaum vergleichbar ist. Ich bin mit der Erwartung nach Belarus gefahren, die Menschen seien unzufrieden und arm, und hatte ein ganzes Klischeepaket im Gepäck, das sich nach und nach zerstreut. Dachte ich bei der Einreise noch, hier wird der Wodka mit der Babymilch verabreicht, muss ich nun feststellen, dass über alle Altersschichten hinweg Alkohol absolut unbeliebt ist und von wirklich niemandem verzehrt wird, mit dem ich zu tun hatte.

Die belarussische Kultur ist vielmehr auf einem Miteinander aufgebaut als unsere. Man spricht sich in Bus und Zug an, egal, ob man sich kennt oder nicht. Man ist füreinander da, höflich zueinander und auch zu uns. Vor allem die Jugendlichen gehen abends spazieren, statt sich in der Disko oder vor dem Fernseher gehen zu lassen (was auch den sehr kleinen Wohnungen geschuldet ist). Die Menschen wirken glücklicher und lebensfroher, man lebt gemeinsam und nicht nebeneinander her. Es ist eine Mentalität, die ich sehr schätzen gelernt habe und von der wir in Deutschland noch vieles lernen können. Auch zum Reichtum lernt man eine Menge Dinge, wenn man den Westen verlässt. Wider allem Erwarten vermisse ich z. B. einen Fernseher nicht eine Sekunde, denn das Miteinander der Menschen macht solche Gegenstände vollkommen überflüssig

Interessant ist die politische Situation des Landes. Spätestens wenn man auf dem Weg zur Schule von einem Trupp Soldaten mit Waffe auf dem Rücken überholt wird und das Straßenbild von Militärkonvois geprägt ist, ist klar, dass man in einem autoritär geführten Staat lebt, der die Bevölkerung kontrolliert. „Wenn du das meiner Lehrerin erzählst, was ich gerade über den Präsidenten gesagt habe, bekomme ich Schwierigkeiten“, sagt ein Belarusse auf die Frage, ob politische Meinungsäußerung möglich sei. Er repräsentiert damit große Teile einer Jugend, die höchst unzufrieden ist. Unter den Älteren jedoch genießt Präsident Lukaschenko hohes Ansehen. „Unser Land ist nicht reich, aber Lukaschenko hält den Frieden“, sagt unsere Zeitzeugin zum Abschluss.

Das Land ist weniger frei, als es zunächst scheint.  Allgegenwärtig ist die Propaganda, die man auch aus Parolen, wie „Wir wissen das Amerika das Böse ist“, der Schüler deutlich spürt. Doch gerade die Jugend ist es, die sich ein freieres, liberaleres und weltoffenes Belarus wünscht und dafür auch eintritt, beispielsweise haben Homosexuelle in der Jugend eine breitere Akzeptanz als in anderen Bevölkerungsschichten.

Am letzten Tag präsentieren wir anderen belarussischen Schülern unsere Auswertung der Zeitzeugeninterwies, bevor es nach einer Woche mit dem Flieger zurückgeht. Am Flughafen fällt es mir schwer, das Land, die Kultur und die Leute hinter mir zu lassen. Hätte mir jemand das am ersten Tag erzählt, hätte ich ihn für verrückt erklärt.

Es war eine Reise mit Höhen und Tiefen, mit Angst und Freundschaft, eine Reise, die mich und meine Sicht auf die Welt verändert hat. Eine Reise, auf der immer jemand für einen da war, um mir zur Seite zu stehen und auf der trotz viel Arbeit und wenig Freizeit ein wundervolles Klima herrschte, das allein die Reise schon lohnenswert gemacht hätte. Das Zeitzeugenprojekt ist das spannendste und bereicherndste Projekt, das unsere Schule zu bieten hat.

Denn Belarus ist eine vollkommen andere, faszinierende Kultur, in der die Menschen mir nicht nur glücklicher, sondern trotz anderer Staatsform auch freier vorkommen. Vielleicht sollten wir uns überlegen, ob all der materielle Reichtum wirklich der Weg zum Glück ist. Vielleicht ist er es nicht.

Dieses Projekt ist nicht nur eine bereichernde Reise für alle Teilnehmer, insbesondere die Schüler, denen die Selbstverständlichkeit ihres Wohlstandes genommen wird, sondern auch für die Beziehung beider Länder zueinander, die noch immer nicht ohne tiefe Furchen ist, auch wenn eine Annäherung und Aussöhnung stattgefunden haben

Dieses Projekt leistet einen kleinen Beitrag zur historischen Aufarbeitung deutscher Schuld und der Geschichte beider Länder. Gerade durch die im kollektiven Gedächtnis verankerte NS-Vergangenheit ist es wichtig, dass sich auch heute noch Deutsche mit dem Leid befassen, das frühere deutsche Generationen unter anderem auch nach Belarus gebracht haben. Denn nur durch historische Aufarbeitung können wir aus der Geschichte lernen: um dafür zu kämpfen, dass so etwas nie wieder passiert.

Abiturientia 2016

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Abiturientia 2016

Sie sind jetzt fertig. Sie verlassen die Ursulaschule.

Sie brechen in die Welt auf. Einer wird jobben, um ein Auto zu kaufen und einige Monate Europa zu erkunden. Eine fliegt einige Monate nach Neuseeland. Einer beginnt ein duales Studium. Eine macht ein FSJ. Einer studiert bald Produktdesign. Sie werden alle
ihren Weg gehen. Sie haben Spuren an ihrer „alten“ Schule hinterlassen.

Wir gratulieren zum Abitur. Hier einige Eindrücke von der Abiturientia  (Donnerstag, 16. Juni 2016)


Ausgezeichnetes Logo entworfen

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Ausgezeichnetes Logo entworfen

Linda Elsner hat im Schuljahr 2015/2016 Abitur gemacht und „nebenbei“ unter der Betreuung von Susanne Karau (Mediendesign-AG) Logos für das schulpastorale Projekt“ im Bistum Osnabrück entwickelt und gestaltet.

Nachdem Linda, die nun bald ein Kommunikationsdesign-Studium beginnen wird, zwei Entwürfe präsentiert hatte, fiel die Entscheidung des Generalvikariats auf das Logo mit dem Tandem als Symbol für die Begleitung von Schülern durch schulpastorale Projekte.

Diese herausragende Leistung von Linda nahmen Schulleiter Rolf Unnerstall und AG-Betreuerin Susanne Karau zum Anlass, der jungen Designerin persönlich zu gratulieren und ihr ein Geldpräsent zu überreichen. Das Logo soll nun in allen Print- und Onlinemedien eingesetzt werden.

Wir gratulieren Linda und wünschen ihr alles Gute für ihren beruflichen und privaten Lebensweg.

2016-06-18 Schulpasorales-Logo 02 Foto

Fulminanter Auftritt

Besuch vom Bundestagsabgeordneten

„Lampedusa-Lesung“ in der VHS

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„Lampedusa-Lesung“ in der VHS

Am 13. April 2015 lud die Ursulaschule unter der Leitung von M. Klauss mit zwei Schülerinnen und drei Schülern Schule und Öffentlichkeit ein zu einer szenischen Lesung. Sie war den vielen Toten, allesamt Flüchtlinge aus dem Irak, Syrien, und Afrika gewidmet, die bei dem Versuch starben, über das Mittelmeer Asyl in Europa zu finden. („Als ob man einen Moment lang Gott wäre“).

Seitdem ist vieles um die Flüchtlinge geschehen: An die Bilder des Sommers 2015 werden sich viele noch erinnern, als mit offenen Armen hunderte und schließlich tausende von ihnen an Europas und Deutschlands Grenzen Einlass erhielten. Bundeskanzlerin Merkel erklärte: „Wir können die Grenzen nicht schließen. Wenn man einen Zaun baut, werden sich die Menschen andere Wege suchen." Und setzte hinzu: „Wir schaffen das!“ Wie mischten sich Stolz und Glück bei vielen Deutschen, als sie den Flüchtlingen mit Rat und Tat zur Seite stehen konnten! Eine Welle an Hilfsbereitschaft erfasste viele - bis heute -, die an Bahnhöfen standen, um die Flüchtenden warmherzig zu empfangen, die Unterricht in deutscher Sprache gaben und vieles mehr.
Bald wurde das Wort von der „Willkommenskultur“ geprägt – bis andere Töne in die Sprache drangen, wie wir sie 25 Jahre zuvor bereits hören mussten: Die „Welle der Hilfsbereitschaft“ wurde verdrängt von bedrohlich erscheinenden Flüchtlings-„Wellen“; von einer Flüchtlings-„Krise“ war bald die Rede – allesamt Wörter, die vergessen machen, dass es um viele einzelne Menschen in äußerster Not geht.
Aus dem Vokabular des Spätmittelalters entlehnt, wurde die Rettung des „Abendlandes“ wiederbelebt und wurde mit antiquierten Bildern aufgerüstet zur Verteidigung von Kultur, Recht und Glauben gegen einen vermeintlichen islamischen Ansturm. Völkisches und nationalsozialistisches Vokabular - von „Überfremdung“ über „Umvolkung“ bis zum „Volksverräter“ - konnte schließlich, oftmals bequem, in die Öffentlichkeit eindringen.
Die Politik schlingerte, Merkel nahm eine Kursänderung vor.
In Kooperation mit der Erich Maria Remarque Gesellschaft veranstaltete die Volkshochschule Osnabrück vom 8. bis zum 10. April 2016 eine Tagung zum Thema Flucht mit dem Titel „Menschenbeben. Ursachen, Formen und Folgen von Flucht“, wie es in der Ankündigung hieß (www.vhs-os.de/tagung-menschenbeben Link). Eine Reihe bekannter Referenten und Referentinnen informierte über verschiedene Aspekte und lud zur vertiefenden Diskussionen ein.

2016-06-20 Lampedusa 07

Die Ursulaschule war von der Leitung der Volkshochschule eingeladen worden, das Programm der Tagung um die Szenische Lesung „Ein Morgen vor Lampedusa“ zu ergänzen.
Auf die damals, im April 2015, lesenden Schülerinnen und Schüler konnte nicht mehr zurückgegriffen werden – sie waren zum Teil in alle Welt verstreut, zum Teil in anderen Aufgaben gebunden.

Doch war es gar nicht schwierig, neue engagierte Interessenten aus der Schülerschaft der Ursulaschule für die Neuauflage des Projektes zu gewinnen:
Zusammen bereiteten wir uns über mehrere Treffen auf die für den 9.4., einem Samstag, vorgesehene Lesung vor:
Stephan Allmers,
Nils Bergmann,
Moritz Huesmann,
Jonas Koch,
Tabea Saggel,
Lena Wesseln,
und Herr Klauss als begleitender Lehrer. Johannes Hahn stand uns mehrfach und bei der Generalprobe hilfreich als Techniker zur Seite.
Dieses Mal waren auch der Autor des dokumentarischen Textes, Herr Antonio Umberto Riccò, und der italienische Musiker Herr Francesco Impastato, der eigens für dieses Projekt die Musik komponiert hatte und zwischen den Lesungen zu eindrucksvollen Bildern sang, anwesend.

Es hat uns besonders gefreut, dass Herr Dr. Bösling als Geschäftsführer der Volkshochschule zusammen mit Herrn Riccò unsere Darbietung als eindringliche Vorstellung lobten. Viele Gäste sahen in ihr einen der Höhepunkte der Tagung. Dies freut uns umso mehr, als es uns um die Sache und die Menschen, also die in höchster Not flüchtenden Männer, Frauen und Kinder ging – und dies in einer Zeit, in der sich unsere Gesellschaft über die Frage nach Schutz und Asyl zu spalten scheint.

Das unerwartete Honorar der Volkshochschule an die Schülerinnen und Schüler fiel mit 250 Euro reichlich aus. Stephan, Nils, Moritz, Jonas, Tabea und Lena entschlossen sich, dem Verein Exil e.V. Osnabrück ihren Betrag zu spenden. (hier bitte Link exilverein.de) Dieser Verein setzt sich ein für die Belange von Flüchtlingen. Sein Vorsitzender, Herr Andreas Neuhoff, wies uns nach der ersten Lesung im April 2014, an der er in der anschließenden Podiumsdiskussion teilnahm, darauf hin, dass der Verein auch gerne mit Schulen und Klassen zusammenarbeite.
Weitere 250 Euro Honorar an Herrn Klauss gingen als Spende an die Theater AG der Ursulaschule.


(Auf den Fotos zur Lesung fehlt Moritz Huesmann. Moritz war während der Lesung anwesend, jedoch für den Fall, dass er im Falle einer Krankheit einspringen musste. Ihm sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt.)

2016-06-20 Lampedusa 08

Fahrt nach Xanten

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Fahrt nach Xanten

Am 7. Juni 2016 machten sich die Latein-Klassen der Jahrgangsstufe 7 mit ihren Lehrern (Hr. Haarmann, Fr. Logemann und Fr. Schlöter) auf den Weg zum archäologischen Park in Xanten. Zuerst haben wir an einer Führung im Römer-Museum teilgenommen. Dort haben wir vieles über die römische Stadt „Colonia Ulpia Traiana“ erfahren. Zu sehen gab es dort die alten römischen Thermen.

Nach der Führung sind wir durch den Park gegangen, wo wir Nachbauten von römischen Häusern, einer Therme, eines Amphitheaters, eines Tempels, einer Bäckerei und einer Herberge besichtigen konnten. Bevor wir eine Führung durch den Dom bekommen haben, hatten wir eine kleine Pause. Nach der Führung konnten wir uns ein lang ersehntes Eis kaufen, was wir alle sehr genossen haben. Schließlich haben wir  uns auf den Weg zum Bus gemacht und sind nach fast zweieinhalb Stunden in Osnabrück angekommen, wo das Wetter leider nicht so schön war wie in Xanten.

Kollekte-Ergebnis

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Kollekte-Ergebnis

Liebe Eltern des Abiturjahrgangs 2016!

Bei der Kollekte während des Abiturgottesdienstes sind

1350,79 Euro gespendet worden! Dafür ganz herzlichen Dank von der Kenia-AG, auch im Namen von Sr. Patrizia, der Direktorin unserer Partnerschule, der Immaculate Heart Juniorate School in Eldoret in Kenia.

OLMUN

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OLMUN

Man könnte meinen, dass am Ende des Schuljahres alle Kräfte der Schüler aufgebraucht und die Motivation auf dem Niedrigstand ist. Diesen Behauptungen entgegen stürzten wir, eine Gruppe von 14 Schülerinnen und Schülern aus der Jahrgangsstufe 11, uns in tapferer Begleitung von Frau Meyer zu Ortbergen und Herrn Romberg vom 14. bis zum 17. Juni in das Abenteuer „OLMUN“.

Was soll das sein, OLMUN? Diese merkwürdige Buchstabenkombination steht für „Oldenburg Model United Nations“. Diese Erklärung bringt einen Außenstehenden aber auch nicht weiter. Bei den „Oldenburg Model United Nations“ versammeln sich jährlich um die 700 Jugendlichen aus aller Welt für vier Tage in Oldenburg, um gemeinsam auf Englisch über Themen zu diskutieren, die die Welt bewegen. Aufgeteilt in mehrere Komitees werden einzelne Resolutionen, Lösungsansätze, erstellt.

Das Vormittagsprogramm ist dabei strikt und anstrengend. Von circa 8 bis 16:30 Uhr wurde täglich an den Resolutionen geschliffen, die Delegierten leisteten sich hitzige Debatten und so manche Gesprächs-  und Verhaltensregel wurde gebrochen, um die Meinung des eigenen Landes zu repräsentieren.

Das Brechen von Regeln wurde selbstverständlich auch bestraft, beispielsweise durch das Vortragen des Ententanzes, einer Karaokes-Session zu „Frozen“ oder einem Heiratsantrag an einen Apfel. Der Spaß kam also auch nicht zu kurz! Selbst für ein abwechslungsreiches Abendprogramm sorgte das Organisationsteam der Veranstaltung. So wurden allen Teilnehmern ein gemeinsames Barbecue, ein Spieleabend und selbstverständlich auch eine große Abschiedsparty geboten.

Am letzten Tag der Veranstaltung kamen alle Jugendlichen dann noch einmal, wie am ersten Tag, im sogenannten „General Assembly“ in der EWE-Arena für einen gemeinsamen Abschied zusammen, dort wurden die geleistete Arbeit und die einzelnen Komitees gefeiert, bevor alle wieder in ihre Heimatstädte aufbrachen.

Zusammenfassend können wir sagen, dass diese Woche sehr erlebnisreich und aufregend war und sich all der Arbeitseinsatz in Form von interessanten neuen Kontakten und Freundschaften und einer Menge neuer Erfahrungen bezahlt gemacht hat. Insbesondere möchten wir uns bei Frau Meyer zu Ortbergen und Herrn Romberg bedanken, welche uns ohne große Beschwerden ertragen haben. Clapping is in order!

Informationen zum OLMUN:
http://www.olmun.org/
http://www.nwzonline.de/oldenburg/politik/delegierte-loben-grandiose-stimmung_a_31,0,1496596410.html


ABI ZUKUNFT: Elternabend und Messetage

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ABI ZUKUNFT: Elternabend und Messetage

Heimspiel: In zwei Wochen beginnt die Messe „ABI ZUKUNFT“, die die Ursulaschule vor einigen Jahren gemeinsam mit JF Messekonzept ins Leben gerufen hat.

Die Messe findet an zwei Tagen statt (Freitag, 19. August 2016, und Samstag, 20. August 2016). Der erste Tag richtet sich schwerpunktmäßig an Schülerinnen und Schüler. Am zweiten Tag sind auch Eltern herzlich eingeladen, sich (gemeinsam mit ihren Kindern) schlau zu  machen. An beiden Tagen informieren etliche Aussteller von diversen Bildungseinrichtungen und aus vielen Branchen. Zudem gibt es ein umfassendes „Rahmenprogramm“. Alle Informationen: http://www.abi-zukunft.de/standorte/osnabrueck

Bereits am Dienstag, 9. August 2016, findet um 19 Uhr ein Elternabend in der Aula der Ursulaschule statt. Dieser richtet sich nicht nur an Eltern von Schülerinnen und Schülern unserer Schule. Alle Eltern aus Osnabrück und Umgebung, deren Kinder in den kommenden Jahren die Schule beenden werden, sind herzlich eingeladen.

Hier geht es zum Messeguide (pdf-Datei - 7,2MB).

Schülerinnen und Schüler können bereits im Vorfeld exklusiv Beratungstermine mit einzelnen Ausstellern vereinbaren: http://www.abi-zukunft.de/standorte/osnabrueck/beratungstermin

Ein besonderes „Bonbon“ der Berufsorientierung hat JF Messekonzept mit dem „Karriere Matching“ entwickelt: http://matching.abi-zukunft.de/

Es geht in die 2. Runde…

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Es geht in die 2. Runde…

Seit Mittwoch hat der Online-Shop mit der Schulkleidung wieder geöffnet! Es gibt alle Artikel, die wir auch beim letzten Mal schon angeboten haben, und viele neue Sachen, u.a. mit einem neuen Logo.

Bestellen könnt Ihr bis zum 21. August 2016. Das Geld für die Bestellung müsst Ihr bis zum 26. August 2016 überweisen. Ganz wichtig: Wer nicht passend und pünktlich überweist, bekommt auch nichts.  

Hier geht es zum Online-Shop:
http://schulkleidung.de/shop/index.php?nr=9NQZY4EX

AG-Liste 2016/17

Berufsberatung in der Ursulaschule

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Berufsberatung in der Ursulaschule

Berufsberater Tim Frerichs kommt wieder in die Ursulaschule. Am Mittwoch, 31. August 2016, wird er von 8 bis 12 Uhr 20-minütige kostenlose Beratungsgespräche anbieten. Die Liste für die Terminvergabe (Anmeldung erforderlich!) hängt nun an der Pinnwand der Berufsorientierung in Haus 3.

Schüleraustausch und vieles mehr

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Schüleraustausch und vieles mehr

Das AFS-Komitee Osnabrück lädt ein zu einem offenen Beratungsabend zu den Themen Schüleraustausch, Freiwilligendienst und Gastfamilienprogramm. Die Veranstaltung findet am 17. August 2016 im kleinen Saal im Haus der Jugend in Osnabrück statt.

Da es ein Beratungsabend ist und es keine Vorträge geben wird, könnt Ihr zwischen 17 und 20:30 Uhr kommen und gehen, wann Ihr wollt.


Informationen zum AFS Interkulturelle Begegnungen e.V.: https://www.afs.de/

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