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Besuch aus Kenia

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Besuch aus Kenia

Die erste Vollversammlung im neuen Jahr fand am vergangenen Dienstag um 10 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche statt. Nach einem Einstieg durch einen kurzen Impuls einiger Schüler und Frau Prior und der anschließenden Begrüßung durch die stellvertretende Schulleiterin Frau Funke, war auch schon der Hauptpunkt der Versammlung an der Reihe.

Anlässlich des Besuchs der Schulleiterin unserer kenianischen Partnerschule in Kenia, der Immaculate Heart Juniorate School, gestaltete die Kenia-AG unter der Leitung von Frau Wilken den Großteil der Vollversammlung. Sister Colette ist momentan für ihren Orden ein Jahr in England, weshalb die Schule die Chance genutzt und sie zu uns eingeladen hat. Sie ist am Donnerstag angekommen, wohnt eine Woche lang bei Frau Wilken und besucht mehrere Klassen, um von sich und vor allem unserer Partnerschule zu erzählen.

Während der Vollversammlung haben die Mitglieder der Kenia-AG ihr dann einige Fragen gestellt und ihre Antworten so gut es ging vom Englischen ins Deutsche übersetzt. Auf die erste Frage nach dem Schulalltag an ihrer Schule erzählte Sr. Colette, dass ein Schultag um 8 Uhr morgens beginne und nach einer einstündigen Mittagspause bis 17 Uhr dauere. Der Kenia-AG hatte sie am Vortag außerdem erklärt, dass die Schüler danach eine Stunde Sport machen, dann bis 19:30 Uhr essen und bis 22 Uhr ihre Hausaufgaben erledigen, bevor sie schließlich schlafen gehen. Die Unterrichtsfächer unterscheiden sich kaum von denen unserer Schule, neben den naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fächern werden Mathematik, Swahili (Amtssprache in Kenia), Englisch, Religion und Musik unterrichtet, an anderen Schulen sogar auch Deutsch.

Als nächstes wurde Sr. Colette gefragt, ob der Schulweg für die Schüler wirklich aufgrund von wilden Tieren manchmal gefährlich sei, worauf sie mit einem Lächeln reagierte. Sie erklärte, dass die Tiere normalerweise keine Gefahr darstellen, da sie durch Zäune von den Wegen und Dörfern ferngehalten werden, zumal die meisten Kinder als Internatsschüler sowieso in der Schule wohnen, also keinen langen Schulweg haben. Jedoch sei es auch schon vorgekommen, dass Tiere die Zäune überwunden und Schaden verursacht haben.

Die nächste Frage dürfte für alle Schüler interessant gewesen sein, da Sr. Colette erzählte, wofür das von der Schulgemeinschaft der Ursulaschule gespendete Geld genutzt wird. Zum einen wurde es für die Finanzierung  von  Alltagsbedürfnissen, wie Essen, Materialien oder – vor allem für die Jüngeren wichtig - Spielgeräte, ausgegeben. Es wurden jedoch auch größere Anschaffungen gemacht. Für einige Waisen konnten das Schulgeld und die Materialien finanziert und somit ihre Bildung gesichert werden. Es gibt jetzt heißes Wasser in den Gebäuden und es konnten Computer gekauft werden.

Anschließend wurde Sr. Colette gefragt, was die Unterschiede zwischen der Ursulaschule und unserer Partnerschule in Kenia seien. Zuerst betonte sie, dass sie gemeinsam haben, dass sie beide katholische Schulen sind. Unterschiede nannte sie mehrere: An ihrer Schule gebe es drei verschiedene Schulstufen, die nursery school, die primary school und die secondary school. Außerdem sei die Ursulaschule deutlich besser ausgestattet, in Kenia sei es nicht selbstverständlich, dass es in jedem Klassenraum eine Tafel und genug Stühle und Tische gebe. Oft müssen sich die Schüler einen Stuhl, Tisch oder ein Buch teilen. Ein weiterer Unterschied besteht in der Einstellung der Schüler: Die deutschen seien viel disziplinierter und motivierter, weil sie den hohen Wert von Schule und die Möglichkeiten, die ihnen gute Bildung verschafft, mehr zu schätzen wissen.

Die letzte Frage bezog sich auf den Unterschied zwischen Kirche in Europa und Kirche in Kenia. Sr. Colette erzählte, dass Religion in Kenia vor allem bei Kindern und Jugendlichen eine viel größere Rolle spiele als z. B. hier in Deutschland. Sie beten jeden Morgen und Abend gemeinsam und führen ein religiöseres und stärker Gott zugewandtes Leben, wohingegen hier vorwiegend Erwachsene die Gottesdienste besuchen.

Nach dem Interview wurden  noch einige Bilder von der Schule und dem Alltag der Schüler gezeigt. Nachdem die Kenia-AG Sr. Colette dann einen Scheck über 1500 Euro, die beim Weihnachtsgottesdienst vor den Ferien gesammelt wurden, überreicht hatte, bedankte sie sich nochmals. Abschließend sang die gesamte Schulgemeinde ein Lied auf Swahili, das Sr. Colette mitgebracht hatte. Außerdem verkündete Frau Kafsack, dass sie ab dem nächsten Schuljahr die Kenia-AG weiterführen und leiten werde.


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