
Karneval, Steckenpferd, Sankt Martin – der 11. November 2019 war aus journalistischer Sicht für das NDR-Studio Osnabrück wahrlich kein langweiliger Tag. Und dann war es im Konferenzraum auch noch viel voller als sonst. Denn 21 Schülerinnen und Schüler des Profilkurses „Welt der Medien“ der Jahrgangsstufe 10 waren schon bei der morgendlichen Telefonkonferenz aller niedersächsischen NDR-Studios dabei. Sie gehörten einen Tag lang zur NDR-Crew in Osnabrück.
Warum? Im Rahmen des ARD-Jugendmedientages hatte die Leiterin des NDR-Studios Osnabrück, Martina Schimmelpenning, Ursulaschülerinnen und -schüler eingeladen, hinter die Kulissen des NDR zu schauen. Und so gestalteten die Jugendlichen das Tagesprogramm des NDR mit. In kleinen Teams zogen sie mit erfahrenen Reporterinnen und Reportern los, um Themen für Radio, TV und Online umzusetzen.
Sie erlebten und produzierten viel: Einen TV-Beitrag zum Auftakt der Karnevalssession, einen Radiobeitrag zu den Laternenumzügen an Sankt Martin und einen Film unter Anweisung eines sogenannten mobilen Reporters, der nur mit einem Smartphone für den NDR arbeitet, zu dem Vorhaben, in Osnabrück eine Steckenpferdreiter-Ampel zu errichten. Die anderen Teams schrieben ein Porträt über eine NDR-Tontechnikerin, produzierten eine Webseite zum Jugendmedientag und recherchierten zu der Frage, wie der NDR in Osnabrück eigentlich arbeitet.
Hier geht es zu allen journalistischen Werken, die unter Beteiligungen von Ursulaschülerinnen und -schülern im Rahmen des ARD-Jugendmedientages entstanden sind:
Wir bedanken uns bei der Leiterin des NDR-Studio Osnabrück, Martina Schimmelpenning, und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für diesen interessanten und lebendigen Tag.
Abschließend der Text von Sofie, Paula und Amelie über den NDR in Osnabrück. Sie haben hinter die Kulissen geblickt, um herauszufinden, wie der NDR eigentlich arbeitet. Dafür haben sie mit einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesprochen:
Ein Tag beim NDR
Man hört nebenbei Radio, schaut abends eine Talkshow und bringt sich auf Websites und in den sozialen Medien mal eben auf den neusten Stand. Doch haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie Radiobeiträge, Nachrichtensendungen und ähnliches überhaupt entstehen? Wir von der Ursulaschule Osnabrück haben den NDR am Jugendmedientag begleitet und entdeckt, wie das Leben hinter den Kulissen des Rundfunks abläuft.
Als wir in das gemütliche Studio des NDR in Osnabrück eintraten, zogen wir schnell unsere Jacken aus und wurden anschließend sofort in die Arbeit einbezogen. Der Tag startete für uns mit einer Telefonkonferenz, in der die Themen des Tages mit dem Hauptstudio in Hannover abgeklärt wurden. Danach fand noch eine Videokonferenz statt.
Bei dieser waren wir jedoch nicht mehr anwesend, da wir in Gruppen aufgeteilt wurden und in verschiedenen Bereichen des NDR gearbeitet haben. Andere, wie zum Beispiel die freie Reporterin Susanne Schäfer, waren bereits zur Frühschicht, ab 4:30 Uhr am Morgen zur Stelle. Beim NDR gibt es sowohl Festangestellte als auch sogenannte feste Freie, die zwar einen Arbeitsvertrag haben, aber dennoch recht frei arbeiten.
Der Tag läuft für jeden beim NDR anders ab, denn die verschiedenen Gebiete sind sehr vielfältig und facettenreich. Vom selbsternannten „Mädchen für alles“, der Redaktions- und Chefsekretärin Kerstin Lemke, bis zum überregionalen und trimedial aktiven Redakteur Erhard Cassens gibt es alles. Trimedial bedeutet, dass der NDR über die drei Medien Online, Fernsehen und Hörfunk informiert. „Wir sind die Ersten in Niedersachsen gewesen, die das gemacht haben.“ erklärt Herr Cassens stolz.
Auf den „Faktencheck“, also das Überprüfen der Rechercheergebnisse, wird beim NDR besonderen Wert gelegt. Dies ist besonders wichtig, da ja keine falschen Informationen verbreitet werden sollen. Hierfür nutzt der NDR viele verschiede Informationsquellen wie Pressemitteilungen, Mitteilungen der Behörden, Onlinerecherche, soziale Medien, Zeitungen, Augenzeugenberichte und vieles mehr.
Auf dem Weg von der Idee zum eigentlichen Beitrag werden viele verschiedene Stationen durchlaufen. Angefangen beim Auswählen der Themen in der morgendlichen Konferenz, über die Recherche, bis zum fertigen Produkt. Um die über den Tag verteilten neun Sendungen im Hörfunk erfolgreich zu füllen, werden regionale und möglichst aktuelle Themen aufgegriffen, die dann vertont und geschnitten werden, erklärt Carmen Pscherer, die Redakteurin vom Dienst. Britta Nareyka, die für den NDR sowohl Hörfunkbeiträge als auch Fernsehmaterial liefert und bereits seit acht Jahren zum Team gehört, findet besonders gut, dass sie ihre eigenen Ideen mit einbringen und realisieren kann.
Aber auch die Organisation spielt eine wichtige Rolle. Hierfür ist die Redaktionssekretärin Kerstin Lemke zuständig. Das „Mädchen für alles“ muss sich um Organisation, Ersatz für krankgeschriebene Mitarbeiter und alles was nicht unter die Redaktionsarbeit fällt, kümmern. Wie sie selbst erklärte, muss sie „alles wissen, weil sie alles gefragt wird“.
Die fünf verschiedenen Studios, die überall in Norddeutschland verteilt sind, arbeiten politisch und wirtschaftlich unabhängig und senden Beiträge in den Gebieten Unterhaltung, Bildung und Kultur. Der NDR ist seit 25 Jahren Marktführer im Norden und einer der meistgehörten Sender in Deutschland.
Insgesamt haben wir an diesem Tag einen spannenden Einblick in die Arbeit des NDR gewonnen und konnten viele unserer eigenen Ideen einbringen. Wer ein interessantes Thema ansprechen möchte, über das der NDR berichten sollte, kann sich übrigens gerne beim Sender melden!
T. Romberg
Fotos: Maria Kellinghaus / T. Romberg